Gebrauchsanleitung
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RICHTLINIEN ZUR VERARBEITUNG VON KNETSTEIN Knetstein ist eine alte und neue Technologie, ohne Zement und Kunststoffbindern. Die Herstellung von Mischungen kann nur im Werk erfolgen, Silikate und Mineralstoffe werden beigemengt. VERWENDUNG Imprägnieren, Restaurieren, Festigen, Reinigen, für Figuren, Plastiken, Brunnen, Fassaden als Restaurateur, Künstler, im Bauwesen, Töpfer, Hobbykünstler.. INHALTSVERZEICHNIS 1. Materialauswahl 1.1. Kalk, Quarz usw. 1.2. Kistallwasser 1.3. Zumischung 2. Verfahrenstechnik 2.1. Mischvorgang 2.2. Verarbeitung bei hoher Lufttemperatur, Wind und Sonne 2.3. Verarbeitung bei Frost 2.4. Nachbehandlung 2.5. Versteinerung 3. Anwendungstechnik 3.1. Reinigen des Untergrundes 3.2. Befeuchten des Untergrundes 3.3. Herstellung einer Sanierschlämme 3.4. Saniermasse 3.5. Imprägnierung 4. Rostschutz 5. Figuren - Preßmasse 6. Modelliermasse 7. Werkzeugreinigung 8. Vorteile 1. MATERIALAUSWAHL 1.1. beinhaltet Kalksand, Quarzsand, bei Bedarf Marmormischungen, Serpentin, Schiefer etc. 1.2. Kristallwasser als Bindemittel für Knetsteinsand, als Imprägnierung und Festigung von neuem und verwittertem Gestein. 1.3. Zumischungen max. 10 % Staub- oder Schlämmkalk max. 10 % Zement Achtung: auf keinen Fall Kunststoffbinder! Material als Deckenträger nicht verwenden. Bei Stiegen und Trittflächen, wenn die Abbindezeit zu lange ist, sollte eine Schutzauflage für einige Zeit zur Abdeckung benutzt werden. 2. VERFAHRENSTECHNIK 2.1. Mischvorgang 75 % Sandgemenge 25 % Kristallwasser als Bindemittel Für kleinere Mengen elektrisches Rührwerk, größere Mengen im Zwangsmischer, händisch mischen ist möglich. 2.2. Verarbeitung bei hoher Lufttemperatur, Wind und Sonnenschein Das Knetmaterial kann bis Wüstentemperatur verarbeitet werden. Sonnenschutz für Material ist nicht nötig. Während der Verarbeitung kann Kristallwasser beigemengt werden. 2.3. Verarbeitung bei Frost Verarbeitung unter 5 Grad C vermeiden! 2.4. Nachbehandlung Im lederharten Zustand leicht nachdrücken, entspannen, um Rißbildung zu vermeiden, keine Befeuchtung bis zum Ende der Trockenzeit (12 Stunden) 2.5. Versteinerung Dieses Material versteinert im Laufe der Zeit durch Feuchtigkeit (Regen, Luftfeuchtigkeit, Kondensfeuchtigkeit). 1 -2 Jahre, je nach Material und Größe 3. ANWENDUNGSTECHNIK 3.1. Reinigen des Untergrundes Der Untergrund muß frei von Staub, Öl, Fett sein. Mit harter Bürste, auch Stahlbürste, gut abkehren, eventuell mit Preßluft abblasen oder durch Sandstrahlen (Josverfahren) bzw. mit Hochdruckwasserstrahl Öle, Fette, Trennmittel etc. mit handelsüblichen Reinigungsmitteln entfernen. 3.2. Befeuchten des Untergrundes mit Kristallwasser mit Pinsel oder Sprühkanne so lange, bis der Untergrund sichtbar feucht bleibt. Achtung: Pfützenbildung vermeiden! 50 % Kristallwasser mit Wasser verdünnen, bei Kalk und Marmor Filmbildung Versuch nötig, vor allem bei altem Marmor, nachpolieren oder nachwachsen. Achtung: nur für den Fachmann 3.3. Herstellung einer Sanierschlämme Durch Sieben der 0,2 Knetsteinmischung auf 0,05 und Mischen mit Kristallwasser + 2 % Kleister Naturcellulose Die Schlämme wird am besten mit einem harten Pinsel in den Stein eingerieben (mit Kristallwasser anfeuchten), die Schlämme glätten bzw. strukturieren. Bei Bedarf mehrschichtig aufbringen. 3.4. Saniermasse 1 - 10 mm Je nach Schichtstärke werden die in der Praxis bekannten Siebkurven eingesetzt. Korngröße 0,2/ 0,1/ 0,01 Schlämme Herstellung durch Sieben bzw. im Handel erhältlich. 3.5. Imprägnierung Bei neuen Steinen ist die Wirkung so, daß keine Grünalgen in den Stein eindringen und somit die Qualität des Steines verbessert und erhalten wird, bei verwittertem Gestein werden die losen Mikrofeinteile gefestigt, die Grünalgen sterben ab, der Stein trocknet schneller (Vermeidung von Frostschäden bei Feuchtigkeit im Winter). Kristallwasser ist eine leicht säurehaltige Lösung (SiO2), 2 - 3 % Säurewert, 2 - 3 PH-Wert mit verschiedener Silikat- und Mineralstoffzuführung. Es besteht aus 10 - 15 Elementverbindungen. Kommt die Siliziumverbindung mit Kalk in Verbindung, erfolgt eine Umwandlung in Calciumfluorid (= säure- und wasserfest) und bildet so eine witterungsfeste Schutzschicht, die 3 - 4 cm ins Gestein reicht (Wassertiefe), die Diffusion ist gegeben. Eine Figur von ca. 2 Metern Größe sollte ca. 10 mal mit Kristallwasser benetzt werden (benetzen, trocknen, benetzen, ....). Die dafür erforderliche Zeit beträgt ca. 5 - 8 Stunden, Reinigung zwischendurch möglich oder vorher. Benötigte Menge an Kristallwasser ca. 8 - 12 Liter. Die Aufnahme im Gestein wird mit fortlaufender Benetzung geringer. Die Verkieselung oder Calciumverhärtung erfolgt durch Feuchtigkeit, also Regen oder Luftfeuchtigkeit und der dazu benötigten Zeit, abhängig von Steinart bzw. Schäden. 3.6. Herstellung des Aufbaues Bei Beton vorspritzen wie üblich, dann Grobmörtel 0,2, Feinmörtel 0,1 oder Schlämme als Feinüberzug. Wartezeit für die nächste Beschichtung ein Tag, wieder anfeuchten. Bei Stein kann jede Korngröße aufgebracht werden, evtl. vorspritzen. 3.7. Sanierung von Rissen fein mit Schlämme, grob mit 0,1 oder 0,2 (mit Kristallwasser befeuchten) Material anpressen, anklopfen, ankneten. 4. ROSTSCHUTZ Eisen sollte geschützt werden. Minium, Plastik, Nirosta oder Kupfer, wie üblich. (Knetmaterial säurehältig!) 5. FIGUREN - PREßMASSE unter Verwendung von Gips- oder Silikonformen, wobei die Knetmasse lt. Punkt 2.1. in die Form gedrückt wird. 12 Stunden Trockenzeit. 6. MODELLIERMASSE Durch Drücken und Pressen, kein Schwund des Materials. Um abgebrochene Teile im Bereich des Denkmalschutzes händisch nachzuformen und zu ergänzen, ist die Knetmasse geeignet. Sie ist plastisch formbar, modellierfähig. Für die Aufbringung der Modelliermasse gelten die gleichen Bedingungen der Reinigung 3.1. und Befeuchtung 3.2., wie vorher beschrieben. 7. WERKZEUGREINIGUNG Nach Gebrauch ist das Werkzeug mit Wasser zu reinigen. 8. VORTEILE Kein Einbrennen mehr nötig, Verarbeitung in jeder gewünschten Form und Größe möglich. Als Stützung kann Beton, Stein, Eisen, Plastik verwendet werden. Sehr witterungsbeständig, gute Dichte und Verbindung mit anderen Materialien. |
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